Freizeitparks sind seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und Freunde. Doch während Museen und Schwimmbäder von einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 % profitieren, zahlen Vergnügungsparks in Deutschland den vollen Satz von 19 %. Diese steuerliche Ungleichbehandlung hat massive Auswirkungen auf die Freizeitwirtschaft und führt zu Wettbewerbsnachteilen – sowohl auf nationaler Ebene als auch im internationalen Vergleich. Aus diesem Grund hat der Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen e.V. (VDFU) die Kampagne „Die Faire Sieben“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, eine gerechte steuerliche Behandlung für Vergnügungsparks zu erreichen, indem auch sie den ermäßigten Steuersatz in Anspruch nehmen dürfen.
Ein steuerlicher Wettbewerbsnachteil für Freizeitparks
Die Tatsache, dass Freizeitparks in Deutschland dem regulären Mehrwertsteuersatz von 19 % unterliegen, während andere Freizeiteinrichtungen, wie Schwimmbäder und Museen, nur 7 % zahlen, stellt für die Parks einen erheblichen Nachteil dar. Dies zeigt sich besonders im Vergleich zu Nachbarländern wie Frankreich oder den Niederlanden, wo Freizeitparks einen ermäßigten Steuersatz genießen. Diese steuerliche Ungleichbehandlung behindert nicht nur den nationalen Wettbewerb, sondern erschwert es deutschen Freizeitparks, international konkurrenzfähig zu bleiben.
Wie Roland Mack, Geschäftsführer des Europa-Parks, in der Kampagne betont, wird durch die höheren Steuerbelastungen eine langfristige Investitions- und Innovationsbereitschaft in der Branche erschwert. Dies betrifft nicht nur die großen Parks, sondern auch kleinere Einrichtungen, die ebenfalls um ihre Existenz kämpfen müssen. Gerade in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten ist es wichtig, den Freizeitsektor für Familien bezahlbar zu gestalten.
Auswirkungen auf Familien und den Freizeitsektor
Die „Faire Sieben“-Kampagne unterstreicht auch die Belastung, die durch die höhere Mehrwertsteuer auf Eintrittskarten für Familien entsteht. Die Preise für den Zugang zu Freizeitparks sind häufig höher als bei anderen touristischen Angeboten, was dazu führen kann, dass sich Familien solche Ausflüge nur selten leisten können. Durch die Anwendung des ermäßigten Steuersatzes könnten die Eintrittspreise gesenkt werden, was den Zugang für eine größere Anzahl von Menschen ermöglicht und gleichzeitig die Besucherzahlen in den Parks erhöhen würde.
Höhere Besucherzahlen könnten wiederum zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in der Freizeitbranche führen. Dies würde nicht nur den Parks selbst zugutekommen, sondern auch den umliegenden Regionen, die von den Einnahmen der Touristen profitieren. Es wäre ein Kreislauf, in dem sinkende Preise zu höheren Besucherzahlen und damit zu mehr Investitionen in den Sektor führen würden. Letztlich könnte dies auch die Innovation in den Parks fördern, da mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stünden, um neue Attraktionen zu schaffen oder bestehende zu modernisieren.
Forderungen der Kampagne „Die Faire Sieben“
Die zentrale Forderung der Kampagne ist klar: Freizeitparks in Deutschland sollen von dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7 % profitieren, wie es für andere touristische Freizeiteinrichtungen bereits der Fall ist. Diese Anpassung würde nicht nur den Wettbewerbsnachteil im Vergleich zu anderen Ländern und Freizeitanbietern beseitigen, sondern auch die finanzielle Belastung für Familien reduzieren.
Die Kampagne richtet sich daher direkt an die Politik. Sie fordert eine Anpassung der steuerlichen Regelungen, um die Branche zu stärken und faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Dabei wird die Initiative von einer Vielzahl von Branchenvertretern und politischen Entscheidungsträgern unterstützt, die ebenfalls eine gerechte Lösung für die Freizeitparks fordern. Auf der offiziellen Website der Kampagne haben sich zahlreiche Bürgermeister und Verbandsmitglieder für diese Forderung ausgesprochen.
VDFU als Initiator der Kampagne
Hinter der Kampagne „Die Faire Sieben“ steht der Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen e.V. (VDFU), der seit 1950 die Interessen der Branche vertritt. Mit mehr als 120 ordentlichen Mitgliedern und über 160 fördernden Mitgliedsunternehmen gehört der VDFU zu den wichtigsten Verbänden der Freizeitindustrie in Deutschland. Zum Kreis der Mitglieder zählen nicht nur klassische Freizeitparks, sondern auch Tier- und Themenparks, Wasserparks, Indoor-Attraktionen sowie Museen.
Der VDFU setzt sich seit Jahren für die Interessen seiner Mitglieder ein und kämpft für eine faire und gerechte Besteuerung der Freizeitbranche. Seit 2003 hat sich die Zahl der Mitgliedsunternehmen um fast 40 % erhöht, was die wachsende Bedeutung der Freizeitindustrie in Deutschland unterstreicht. Mit der Kampagne „Die Faire Sieben“ verfolgt der Verband das Ziel, den Dialog mit der Politik zu intensivieren und die Weichen für eine faire Besteuerung zu stellen.
Fazit: Faire Bedingungen für die Freizeitbranche
Die Kampagne „Die Faire Sieben“ ist ein wichtiger Schritt, um die steuerliche Benachteiligung von Freizeitparks in Deutschland zu beenden. Eine gerechte Besteuerung würde nicht nur die Freizeitparks stärken, sondern auch Familien entlasten und den Zugang zu Freizeitangeboten erleichtern. Die Initiative zeigt deutlich, wie notwendig eine Reform der aktuellen Regelungen ist, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Freizeitparks im internationalen Vergleich zu gewährleisten und langfristig zu sichern.
Alle weiteren Informationen: https://diefairesieben.de
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